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Das Royal Navy
Submarine Museum


Das Segelschiff HMS Warrior
Mehr durch Zufall wurde ich auf das Royal Navy Submarine Museum aufmerksam. In einem unserer Sommerurlaube besuchten wir Freunde meiner Frau nahe der englischen Südküste.

Als sie von meinem U-Boot-Virus hörten, erzählten sie natürlich gleich von dem gar nicht weit entfernten Museum. Ein Besuch war unausweichlich.

Mit der Bahn ging es zunächst nach Portsmouth. In Portsmouth gibt es eine große Museumsanlage für die Freunde britischer Navy-Geschichte.

So sind dort beispielsweise drei große Segelschiffe zu besichtigen, die HMS Warrior 1860, die HMS Victory und die Mary Rose. Die HMS Warrior ist auf dem oberen Foto zu sehen.

Das passt zwar nicht zum Thema U-Boote - aber vielleicht kommt ja so die Familie mit. Die Schiffe sind eindrucksvoll und (zumindest zum Teil) auch begehbar.


Die Bucht von Portsmouth
Von Portsmouth aus wurde mit einer Fähre über die dortige Bucht nach Gosport übergesetzt.

Leider dauerte das kaum zehn Minuten, denn diese kurze Reise quer über die Hafeneinfahrt bot einen herrlichen Ausblick in die Bucht bzw. auf der anderen Seite

Der Atlantik aus der Bucht von Portsmouth gesehen
...aufs offene Meer.

Könnte man trotz ihrer Größe glatt übersehen: Die Alliance
Dann ging es zu Fuß weiter, etwa 20 min. Auf dem Weg dorthin kündigte sich plötzlich unvermutet rechter Hand das Museum an.

Der Biber. Ein deutsches Ein-Mann-U-Boot.
Noch ohne Eintritt zahlen zu müssen, kann der Besucher, sozusagen als Appetitanreger, bereits im vorderen Bereich des Museums viele interessante Ausstellungsobjekte bestaunen. Dazu gehört beispielsweise auch ein Exemplar des Bibers,dem recht gut bekannten deutschen Ein-Mann-U-Boot, und

Die Maiale - ein italienischer Zwei-Mann-Torpedo
auch ein italienischer 2-Mann-Torpedo vom Typ Maiale, der im Gegensatz zum Biber sehr erfolgreich operiert haben soll. Die Maiale wurde von einem Mutter-U-Boot bis zu 30 Seemeilen vom Zielobjekt entfernt ausgesetzt. Vier Kriegsschiffe und 27 Handelsschiffe gingen im zweiten Weltkrieg auf deren Rechnung.

Ein Ausschnitt des Cockpits der Maiale
Das Cockpit dieses Bootes vermittelt deutlich, dass dieser Job nur etwas für Männer mit stahlharten Nerven war.

Der Jim Suit, ein Tauchanzug aus Stahl
Dann ging es zum Kartenverkauf. Vor dem Eingang steht ein Jim Suit, eine Art stählerner Taucheranzug.

Der Jim Suit diesmal von rechts
Mit ihm sind Tauchgänge von maximal zehn Stunden in bis zu 500 m Tiefe möglich. Sein größter Vorteil: Der Taucher wird nicht dem ungeheuren Wasserdruck ausgesetzt und kann - im Gegensatz zu seinen Kollegen von der Sättigungstaucherei - jederzeit sofort und ohne Deko-Zeiten wieder an die Wasseroberfläche zurückkehren.

Das Rettungs-U-Boot LR3
Auch ein ausgemustertes LR3-Rettungs- U-Boot ist hier zu sehen. Es wurde vorwiegend konstruiert, um an havarierte U-Boote anzudocken und deren Besatzung zu bergen.

LR3 von links gesehen
Als das russische Atom-U-Boot Kursk im Jahr 2000 verunglückt war, wurde das Nachfolgemodell LR5 nach Norwegen geflogen und auf ein Schiff in die Barentsee verladen. Leider konnte es die Mannschaft letztlich doch nicht retten weil die einzige in Frage kommende Luke beschädigt war und somit ein Andockmanöver nicht durchgeführt werden konnte.

Ein UW-Roboter
Die nächsten zwei Bilder zeigen einen UW-Roboter über den allerdings außer einem Hinweis mit der Aufschrift "Keep Off" nichts weiter in Erfahrung zu bringen war. Sein Greifer wurde wohl für den Transport von Rohren oder (wohl eher) für das Festhalten an Rohren konstruiert.

Der UW-Roboter von der Seite
Zunehmend werden ja auch von Modellbauern UW-Roboter gebaut die oft mit Video und Beleuchtung ausgerüstet sind.

Eine Tauchgondel
Auch bei dem Globe Probe 1 war leider keine Beschreibung vorhanden aber offensichtlich wurde er bis in eine Tiefe von 1500 feet eingesetzt. Das sind etwa 450 m.

Weiter ging es zu einer modernen Museumshalle, wo das Prunkstück dieses Museums steht, das erste richtige britische U-Boot - die Holland 1. Ich berichte über sie in dem Beitrag "Die Holland".

Eines der bakanntesten U-Boote der Gründerzeit: Die Turtle
In einem anschließenden Gebäude steht ein 1:1 Nachbau der Turtle, David Bushnells Ein-Mann-Tauchboot aus dem Jahre 1776. Sie ist an einer Seite offen, so dass die gesamte Technik sehr gut eingesehen werden kann. Die Turtle wird auch als das erste U-Boot bezeichnet, das militärischen Einsätzen diente.

Das Heck der Turtle
Sie muss relativ gut funktioniert haben denn sie unternahm - wenn auch bezogen auf die jeweiligen Missionen erfolglos - mehrere Einsätze von denen sie jedesmal immerhin wohlbehalten zurück kam.

Viele Modelle gibt es in dem Museum zu sehen
Ansonsten sind hier viele U-Boot-Modelle in Vitrinen zu sehen. Manches Zeitgenössische ist zu betrachten, über das auch mal geschmunzelt werden darf. Kaum zu glauben, ist das ausgestellte Periskop, das von einem 40 mm-Projektil sauber durchschossen wurde.

Der Bug des britischen U-Bootes Alliance
Das größte U-Boot, die HMS Alliance, liegt im Freien vor den Museumshallen. Es kann mit einer Führung von innen besichtigt werden.

Wer gerne 1:1 baut, kann sich hier die Farbstreifen durch die Verwitterung abgucken
Die Alliance wurde im Jahre 1945 auf Kiel gelegt und für Patrouillenfahrten über sehr weite Distanzen bis in den Fernen Osten konzipiert. In ihrer 30-jährigen Dienstzeit kam es auch zu einigen Zwischenfällen.

Steuerbord der Alliance
So strandete sie 1968 vor der Isle of Wight und konnte erst drei Tage später frei kommen. Einige Jahre später kam es an Bord zu einer Explosion durch Batteriegase bei der ein Besatzungsmitglied sogar sein Leben verlor und vierzehn weitere verletzt wurden.

Das Heck hat durch Korrosion schon sehr gelitten
Die Alliance braucht dringend eine Überholung, die für 2005/2006 vorgesehen ist bzw. war. Dann soll auch der gesamte Rumpf gestrichen werden - fast ein bisschen schade, denn danach wird man natürlich nicht mehr die Original- Verwaschungen der ursprünglichen Lackierung erkennen können.

Ich habe diese Besichtigung sehr genossen. Das Museum ist zwar nicht sehr groß, aber U-Boot-Fans sollten dennoch etwa fünf Stunden für einen Rundgang einplanen.

Natürlich konnte ich hier nur einen kleinen Auszug aller ausgestellten Attraktionen vorstellen. Andererseits darf man auch nicht zu viel erwarten. Das Royal Navy Submarine Museum zeigt, wie es eigentlich auch nicht anders sein kann, nur einen ganz kleinen Ausschnitt U-Boot-Geschichte. Man könnte sagen, von allen Themen etwas, ob es sich um U-Boote, Tauchretter, Torpedos, Periskope, Raketen u.s.w. handelt, von allem ist etwas dabei.

Wer sich ausschließlich für die zivile U-Bootfahrt interessiert, dem würde ich allerdings nicht empfehlen, deswegen ein Ticket nach England zu lösen.

Weitere Informationen gibt es unter

submarine-museum.co.uk/ und

www.historicdockyard.co.uk


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